# Üb immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab, und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab. # Dann wirst du wie auf grünen Au'n, durch's Pilgerleben geh'n. Dann kannst du sonder Furcht und Grau'n dem Tod ins Antlitz seh'n. # Dann wird die Sichel und der Pflug in deiner Hand so leicht, dann singest du beim Wasserkrug, als wär' dir Wein gereicht. # Dem Bösewicht wird alles schwer, er tue was er tu. Ihm gönnt der Tag nicht Freude mehr, die Nacht ihm keine Ruh. # Der schöne Frühling lacht ihm nicht, ihm lacht kein Ährenfeld. Er ist auf Lug und Trug erpicht, und wünscht sich nichts als Geld. # Der Wind im Hain, das Laub im Baum saust ihm Entsetzen zu. Er findet, nach des Lebens Traum im Grabe keine Ruh. # Drum übe Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab. Und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab! # Dann suchen Enkel deine Gruft und weinen Tränen drauf. Und Sonnenblumen, voll von Duft, blüh'n aus den Tränen auf.