Verdunkeln

Der Herrscher

Verdunkeln


Atemlos ruhend in Einsamkeit 
In der Gewalt der Halle so groß wie ein Wurm 
Das Haupt geneigt der Blick taucht ein 
in tiefen Nebel 
Umschmeichelnd mein Gebein 
Umringend mein Thron 
Die Gemäuer durchflutend 
Die leblosen Augen halb geschlossen 
Gewähren einlass dem schwarzblauen Lichterfall 
Herabregnend von Turmhohen Wänden 
Vereisend meinen Geist 
Meine Sinne verhexend mit klirrender Kälte 
Ertönt donnernd und stürmend 
Voll uralter Macht 
Der garstige Klang der Stille 
Der mich seid langem taub gemacht 
Meine Finger durchtreiben den Fels der Lehnen 
Von erkaltetem Zorn erstarrt zu Klauen 
Nun bin ich Statue meiner Selbst 
Illusion der ewigen Herrschaft 
Giftig beissend nagender Zwang 
Lässt mich in die Leere stieren 
Aus düsterer Tiefe schleicht sich ein 
Meine flüsterde Folter mein steter Gefährte 
Die Zungen der ewigen Pein 
Verdorben prangend als ewiges Schandmal 
Verblaßt die Wahrheit von deinem Zeichen 
Wehend auf Türmen und den Dächern der Welt 
Zierend die Krone des Hochverräters 
Verkrochen im Schatten wie ein geschlagener Hund 
Erbärmlich erklingend dein stummes Winseln 
Zerspreng doch die Ketten und ziehe dein Schwert 
Strecke uns nieder mit all deiner Kraft 
Doch der König bleibt Stein und der Zorn bleibt kalt 
Versteinert für die Unendlichkeit 
Feist klingend die Stimmen in meinem Kopf 
Verhöhnen mich tanzend und voller Spott 
Schänden mein Banner schänden mein Zepter 
Besudeln den Glanz meiner Siege 
Mein Anlitz gekrönt mit der Kappe des Narren 
Ja dies nährt meine wortlose Wut 
Zu mächtig für jede Sprache 
Erreicht Höhen und Welten jenseits des Alls 
Doch der König bleibt Stein 
Und der Zorn bleibt kalt 
Versteinert für die Unendlichkeit 
Wo ist deine Macht wo ist dein Bann 
Vor dem deine Gegner zitternd sich beugen 
Längst entschwunden im Sande der Zeit 
Du Herrscher 
Du Meister 
Du König der Welt 
Die Macht deiner Fesseln wird niemals schmelzen 
Noch nicht mal im Feuer von gellendem Hohn 
Denn du brauchst uns 
Du liebst uns wie deinen eigenen Sohn 
Das funkeln meiner Augen 
Birgt die Flamme der Hölle 
Der Wink meiner Hand 
Bricht Sterne entzwei 
Aber wehrlos ergeben 
Der unsichtbaren Stimme 
Wehrlos taumelnd 
Im dunklen des Nichts 
Meine Seele gemartert gegeißelt vereist 
Möge der Schrei des Kampfes erschallen 
Mein ganzes Sein von Hass erfüllt 
Beben durchschmettern meine Glieder 
Tosend jagend durch meine Adern 
Die blutkalten Muskeln zum zerbersten gespannt 
Doch der König bleibt Stein 
Und der Zorn bleibt kalt 
Versteinert für die Unendlichkeit 
Alles würde ich bezwingen 
Kein Widerstand gegen die Glut meiner Macht 
Alles würde ich erringen 
Das All sodann mein Untertan 
Was ist es das mir bietet die Stirn 
Mein einziger würdiger Gegner 
Schlägt mich vernichtend in jeder Schlacht 
Mein Haupt nun verneigt und versiegt meine Macht 
Versteinert für die Unendlichkeit 
Mein Herrscher