Totengeflüster

Vom Seelensterben

Totengeflüster


So stand ich dort und starrte wie gebannt, durchs wild durchwuchert Dickicht - fernab vom Wegesrand
Von Wurzeln fest umschlungen, dem Mondeslicht durchdrungen, tief in der Erde eingebettet
Eine längst vergessene Gruft, wird dies der Ort der mich errettet? Ist dies der Ort der nach mir ruft?
Ich trat heran, ging Schritt um Schritt, zum Trotz der Furcht, an der ich litt, dies düstre Grab, so trist und schwer
Ließ mich erschauern, doch gab es kein Zurück mehr

Und so trat ich ein
Nur Spinnenweben zierten kalten Stein
Ein Hauch von Tod umgarnte mich
Ein bedrückendes Gefühl das nicht von meiner Seite wich
Als ob ich in dies Gemäuer nicht allein
Doch wer sollt‘ denn noch hier sein?

Höre mich, Du Menschenkind! Ich war es der dich rief!

Es war jene Stimme die mich betört, der ich verstört nachlief
Nimm die Klinge die bei dir und schneide mit Genuss
Dein Blut soll uns als Tinte dienen, so sorge mir für reichlich Fluss!
Ein jedes Wort in Fleisch gemeißelt, von seinem Fluch-Gebet
Kein Entrinnen, kein Erbarmen, als sich der Seele Zorn entlädt
Ohne Willen ohne Kraft, nahm er sich meiner an
Und Tod erblühte schwärzlich, erstickte mich in meinem Wahn

Dein Blut soll diesen Pakt besiegeln, so schreibe nieder was ich spreche
So köstlich, frisch, mein Seelenmahl, erzittre, wenn ich deinen Geist zerbreche!

Im Nebel den die Nacht geschenkt, sah ich des Mondes teuflisches Gesicht
Ganz langsam floss er in mich ein, nahm von mir meines Lebens Licht
So stand ich dort, mein Leben war gebannt, wie prächtig doch dies Mord mir zu Gesichte stand
Die Wunden klafften tief, als er mich wieder rief, es galt mein Leiden zu begleichen
Ein unstillbarer Durst kam auf, er verlangte ihre Leichen