Thränenkind

Eine Momentaufnahme

Thränenkind


Leid und pein; verschlossen bleibt der geist.
Stille herrscht im toten mauerwerk.
Und nur baungeripp und mondenwachs,
Starren stumm zu mir herein.

Finstres holz ziert möbelwerk,
Das verlassen einsam fault.
Metallern posen schwarz wie teer,
Kühlen meine heiße haut.

Der blick schweift entlang am horizont,
Und mühsam zählt das auge sterne.
Manch gedanke steht am himmelszelt,
Und sehnt sich nach endloser ferne.

Ein großer spiegel blickt mich an,
Jeden tag und jede nacht,
Wenn im glas ein flusse rauscht,
Dem bebend mein rot auge lauscht.

Jeder morgen ist mein abend.
Jeder tag beginnt mit nacht.
Dunkelheit ists, die ihn endet,
Wenn kein stern sein licht mir sendet.

Den einzgen slanz
In meiner welt,
Schenkt der mond mir
In der nacht.
Es spiegeln sich
In meinen augen,
Weiße perlen
Die als tränen fallen.

Kauernd sitze ichdie augen rotvom
Thränenreigendie schwarzen strähnen streichen über
Meine hautvoll düstrer trauerwimmert meine
Stimmevon vergessenenmenschendoch nicht ein
Enzig wortverlässt die müden lippen.

Meine schmerzen trage ich allein.
Sind nicht sie mein lebenszeichen?
Weine ich solang ich lebe?
Oder lebe ich solang ich weine?