Reinhard Mey

Wie Ein Baum Den Man Fällt

Reinhard Mey


Tom: Am

C
Wenn‘s wirklich gar nicht anders geht,
G                                         E7 
Wenn mein Schrein schon beim Schreiner steht,
Am           E            Am                  G          C    G
Wenn der so hastig daran sägt, als käm‘s auf eine Stunde an,
C
Wenn jeder Vorwand, jede List,
G                           E7 
Ihm zu entgeh‘n, vergebens ist,
Am             E                    Am                 G                   C
Wenn ich, wie ich‘s auch dreh‘ und bieg‘, den eig‘nen Tod nicht schwänzen kann,
C                              G
Sich meine Blätter herbstlich färben,
Am           D                G
Wenn‘s also wirklich angeh‘n muß,
                E                 Am
Hätt‘ ich noch einen Wunsch zum Schluß:
              Dm       G G7  C
Ich möcht‘ im Stehen ster - ben.


[Chorus]
C                      Dm
Wie ein Baum, den man fällt,
G             Am
Eine Ähre im Feld,
F                      G G7  C   
Möcht‘ ich im Stehen ster - ben.


[Verse 2]
C
Wenn ich dies Haus verlassen soll,
G                                 E7
Fürcht‘ ich, geht das nicht würdevoll,
Am        E            Am               G             C      G
Ich habe viel zu gern gelebt, Um demutsvoll bereitzusteh‘n.
C
Die Gnade, die ich mir erbitt‘,
G                             E7 
Ich würd‘ gern jenen letzten Schritt,
Am            E            Am               G             C
Wenn ich ihn nun mal gehen muß, Auf meinen eig‘nen Füßen geh‘n,
C                         G
Eh‘ Gut und Böse um mich werben,
Am            D               G
Eh‘ noch der große Streit ausbricht,
       E           Am
Ob Fegefeuer oder nicht,
              Dm       G G7  C
Möcht‘ ich im Stehen ster - ben.


[Chorus]
C                      Dm
Wie ein Baum, den man fällt,
G             Am
Eine Ähre im Feld,
F                      G G7  C   
Möcht‘ ich im Stehen ster - ben.


[Verse 3]
C
Ohne zu ahnen, welche Frist
G                       E7
Mir heute noch gegeben ist,
Am        E              Am               G            C    G
Ohne das Flüstern wohlvertrauter Stimmen vor der Zimmertür,
C
Ohne zu ahnen, was man raunt,
G                           E7 
Zum Schluß nur unendlich erstaunt,
Am               E              Am             G              C
Wenn ich Freund Hein wie einen eis‘gen Luftzug um mich wehen spür‘.
C                          G
Zum letzten Abgang, jenem herben,
Am           D             G
Der mir so unsagbar schwerfällt,
                E           Am
Hätt‘ ich den leichtesten gewählt:
              Dm       G G7  C
Ich möcht‘ im Stehen ster - ben.


[Chorus]
C                      Dm
Wie ein Baum, den man fällt,
G             Am
Eine Ähre im Feld,
F                      G G7  C   
Möcht‘ ich im Stehen ster - ben.