Reinhard Mey

Nein Meine Soehne Geb Ich Nicht

Reinhard Mey


Tom: C

     C                        G             C
Ich denk' ich schreib euch besser schon beizeiten,
     F                              C
und sag euch heute schon endgültig ab.
       G                            Am
Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten,
         F                            G
um zu sehen, daß ich auch zwei Söhne hab.
      C               F                  G
Ich lieb die beiden, das will ich euch sagen,
      C                F             G
mehr als mein Leben, als mein Augenlicht.
     C                F          G  Am
und die, die werden keine Waffen tragen:

F             G             Am
Nein, meine Söhne geb ich nicht.
F             G             C
Nein, meine Söhne geb ich nicht.

      C              G             C
Ich habe sie die Achtung vor dem Leben,
       F                         C
vor jeder Kreatur als höchstem Wert,
      G                       Am
ich habe sie Erbarmen und Vergeben,
         F                     G
und wo immer es ging Lieben gelehrt.
      C              F               G
Nun werdet Ihr sie nicht mit Haß verderben,
       C              F             G
kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht,
        C                F          G  Am
sind's wert, dafür zu töten und zu sterben.

F             G             Am
Nein, meine Söhne geb ich nicht.
F             G             C
Nein, meine Söhne geb ich nicht.

       C               G              C
Und sicher nicht für euch hat Ihre Mutter
       F                            C
sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht.
            G                       Am
Nicht für euch, und nicht als Kanonenfutter,
            F                         G
nicht für euch hab' ich manche Fiebernacht
    C                  F             G
verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden,
      C                   F         G
und kühlt' ein kleines glühendes Gesicht,
     C              F           G Am
bis wir in der Erschöpfung Ruhe fanden,

F             G             Am
Nein, meine Söhne geb ich nicht.
F             G             C
Nein, meine Söhne geb ich nicht.

       C              G                   C
Sie werden nicht in Reih' und Glied marschieren,
           F                           C
nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt,
       G                         Am
auf einem gottverlassnen Feld erfrieren,
         F                           G
während Ihr euch in weiche Kissen setzt.
      C              F            G
Die Kinder schützen vor allen Gefahren
     C              F           G
ist doch meine verdammte Vaterpflicht.
 C                   F           G Am
Das heißt auch, sie vor euch zu bewahren.

F             G             Am
Nein, meine Söhne geb ich nicht.
F             G             C
Nein, meine Söhne geb ich nicht.

      C              G          C
Ich werde sie den Ungehorsam lehren,
       F                         C
den Widerstand und die Unbeugsamkeit.
        G               Am
Gegen jeden Befehl aufzubegehren,
       F                          G
und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit.
      C                      F             G
Ich werd' sie lehren ihr'n eignen Weg zu gehen,
        C             F        G
vor keinem Popanz, keinem Weltgericht,
       C                F             G Am
vor keinem, als sich selber grad' zu stehen,

F             G             Am
Nein, meine Söhne geb ich nicht.
F             G             C
Nein, meine Söhne geb ich nicht.

      C         G               C
Und eher werde ich mit ihnen fliehen,
     F                              C
als daß ich sie zu euren Knechten mach.
 G                             Am
eher mit ihnen in die Fremde ziehen,
     F                           G
in Armut, und wie Diebe in der Nacht.
       C             F           G
Sie haben nur dies eine kurze Leben,
        C                      F          G
Ich schwör's und sag's euch gerade ins Gesicht:
       C            F              G Am
Sie werden es für euren Wahn nicht geben!

F             G             Am
Nein, meine Söhne geb ich nicht.
F             G             C
Nein, meine Söhne geb ich nicht.

E|E|E|-----|----||

the following verses are NOT from the Reinhard Mey-song but an addition of myself:

E|E|E|-----|----||

      C                    G        C
Ihr schürt die Angst vorm bösen Islamisten
       F                                 C
Und druckt wertlos Papier und nennt es Geld
         G                          Am
Nennt manchen Freiheitskämpfer „Terroristen“
       F                                   G
Und schürt so Angst und Schrecken in der Welt
         C          F               G
Kein elitärer Schwachsinn wird’s verhindern
      C           F                G
Die Propaganda fällt nicht ins Gewicht…
           C              F              G  Am
Denn die nächste Zukunft die gehört den Kindern

F             G             Am
und meine Kinder kriegt ihr nicht.
F             G             C
Nein, uns're Kinder kriegt ihr nicht.

       C             G                 C
Sie werden einst erwachsene Menschen werden
           F                                 C
Und mit uns’rer Hilfe störrisch, stolz und stark
       G                                Am
Sie laufen nicht schafsähnlich in den Herden
          F                      G
Sondern unabhängig, gütig und autark
          C                   F           G
Und wenn ihr versucht die Freiheit zu entweihen
       C                 F                   G
Wenn unter euch sie knirschend wankt, fast bricht,
       C              F              G Am
Dann gibt es noch Millionen, die es schreien:

F             G                    Am
Nein, uns're Freiheit kriegt ihr nicht!
F             G                    C
Nein, uns're Freiheit kriegt ihr nicht!

      C                   G               C
Ihr habt die Macht doch längst an uns verloren
   F                            C
Genau genommen: sie noch nie gehabt.
           G                     Am
Denn als wir in diese Welt hineingeboren
       F                             G
Haben wir uns von der Nabelschnur gekappt
       C               F              G
Ihr glaubt, ihr als Elite, seid die Schlauen,
       C                F               G
doch fehlt euch etwas das bekommt ihr nicht,
     C               F        G  Am
und das ist uns’re Liebe und Vertrauen


 F     G                Am
Und deshalb siegt ihr nicht
 F     G                C
Nein, Elite… ihr siegt nicht.



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