Klaus Hoffmann

Bin ein Fremder

Klaus Hoffmann


ich geh den weiten Weg 
durch die Wüste der Einsamkeit 
seh überall dasselbe 
Tränen, Hass und Leid 
meine Augen sind müde 
mein Herz ist schwer 
mein Pass hat eine Nummer 
doch der Name zählt nicht mehr 

ich schlafe bei den Tieren 
ich treibe mit dem Wind 
werd von jedermann gemieden 
bin doch aller Menschen Kind 
bin ein Fremder 
lass mich in deine Tür 
nimm mich auf für eine Nacht 
und wärme mich an dir 

bin der Andalusier 
bin der Armenier 
bin ein Wanderer 
und nicht für immer da 

ich komm von irgendwo 
ich geh nach nirgendwo 
bin ein Fremder 

bin der Somalier 
Vater stammt vom Golgatha 
Mutter aus Malaysia 
sie kamen über Afrika 

bin der Andalusier 
bin der Armenier 
bin ein Fremder 

ich bin der, den du vermeidest 
ich bin der, den du verschweigst 
bin der Hass in deinem Herzen 
bin das Misstrauen, dass du zeigst 
du kannst mich auf den Straßen 
der großen Städte sehn 
ungezählt uns heimatlos 
die in der Schlange stehn 

ich trage fremde Kleider 
ich esse fremdes Brot 
doch so fremd ich dir auch bin 
such ich auch deinen Gott 
es gibt wenig Unterschiede 
zwischen dir und mir 
wir sind Reisende auf Zeit 
und nicht für immer hier 

bin der Andalusier 
bin der Armenier 
bin ein Wanderer 
und nicht für immer da 

ich komme von irgendwo 
ich geh nach nirgendwo 
bin ein Fremder 

bin der Somalier 
Vater stammt vom Golgatha 
Mutter aus Malaysia 
sie kamen über Afrika 

bin der Andalusier 
bin der Armenier 
bin ein Fremde 
bin der Andalusier