Kastelruther Spatzen

Das Haus mit den weinenden Fenstern

Kastelruther Spatzen


Am Ende vom Tal, 
Von den Bergen umragt, 
Steht ein uraltes Haus, 
Von Wind und von Wetter zernagt. 
Jahrhunderte lang 
Gab's da Freude und Leid, 
Aber nun steht es leer, 
Ausgeliefert der Zeit! 

Das Haus mit den weinenden Fenstern 
Steht allein und verlassen am Hang. 
Im Garten, da blüh'n noch die Rosen, 
Doch niemand erfreut sich daran. 
Die Freunde sind langst schon gegangen, 
Und der letzte Baum wird gefällt! 
Doch das Haus mit den weinenden Fenstern, 
Es ist einsam bis es ganz verfallt! 

Die Söhne sind fort, 
Fielen einst nur zur Last. 
In der Stadt haben sie 
Doch niemals so recht Fuß efaßt! 
Voll Schwermut im Herz 
Stehen sie an der Bar 
Und erzählen der Nacht, 
Wie's zuhause mal war. 
Aus Dolomitenstein erbaut 
Und für die Ewigkeit gedacht, 
Hat es die Menschen stets beschützt 
Vor der Kälte der Nacht.