Als er auf die Welt kam, hat niemand sich gefreut. Er hatte keinen Vater und die Mutter keine Zeit. Er sah die Leute reden hinter vorgehaltner Hand, und schon mit sieben Jahren hat er genau erkannt: Kind einer Nacht, du lebst nur aus Versehen, verspottet und verlacht und vielen unbequem. Kind einer Nacht, du wurdest nie geliebt, so lerntest du zu nehmen, was man dir nicht gibt. Er wollte in der Schule so, wie die andern sein. Doch war mal ein Gebrutstag, dann lud man ihn nicht ein. Bald nannten ihn die Lehrer verstockt und sonderbar, dann steckte man ihn in ein Heim, weil er so schwierig war. Kind einer Nacht, du lebst nur aus Versehen, verspottet und verlacht und vielen unbequem. Kind einer Nacht, du wurdest nie geliebt, so lerntest du zu nehmen, was man dir nicht gibt. Mit siebzehn in der Großstadt - er wollte endlich raus. Dann Jobs beim Bau und Fließband, er hielt's nie lange aus. Er knackte ein paar Autos, bald stand er vor Gericht, verstockt und ohne Wohnsitz; Bewährung gab es nicht. Kind einer Nacht, du lebst nur aus Versehen, verspottet und verlacht und vielen unbequem. Kind einer Nacht, du wurdest nie geliebt, so lerntest du zu nehmen, was man dir nicht gibt. (Chor:) Kind einer Nacht, du lebst nur aus Versehen, verspottet und verlacht und vielen unbequem. (Chor und Udo:) Kind einer Nacht, du wurdest nie geliebt, so lerntest du zu nehmen, was man dir nicht gibt.