Franz Josef Degenhardt

Rumpelstilzchen

Franz Josef Degenhardt


Tom: Am

Am   G   Am
Am   E   Am


[Verse 1]
     Am                 G
Wenn morgens schon die Schule brennt
          D               C
Wenn ein Pfarrer aus der Kirche rennt
D                      E
Ein Schutzmann in die Pfütze fällt
    D                 E
Ein Hund durch ein Museum bellt
          Am                   G
Wenn der Friedhofswärter, der niemals trinkt
          Am                G
Noch am off'nen Grab an zu lachen fängt
         F                  E
Wenn der Mond sich vor die Sonne schiebt
         F                     E
Und ein Greis ein Mädchen von siebzehn liebt
   Am             G         Am
Da habe ich, mal kaum, mal viel
     E
Die Hand im Spiel!
    Dm             Am
Ich bin mit jedem blutsverwandt
                 G    F    E
Doch bleibt mein Name ungenannt!

[Chorus]
C                 G
Es ist gut, dass niemand weiß
Am                G       Am
Dass ich Rumpelstilzchen heiß!
Am      G   Am
Hemba-hemba hé
Am      E   Am
Hemba-hemba hé

[Verse 2]
   Am               G
Soldaten, wenn sie vor der Schlacht
         D                 C
Heimlich rückwärts lauern und ganz sacht
     D              E
Die Waffen von den Schultern zieh'n
       D                 E
Nicht glauben, dass die Feinde flieh'n
         Am                G
Wenn ein Richter vorm Automaten steht
        Am                 G
Einen Blechknopf zwischen Fingern dreht
      F                    E
Seine Frau, schon ziemlich angegraut
      F              E
Verträumt nach Italienern schaut
    Am      G       C
Die lachend um die Ecke gehe'n
Dm     E
Und stark ausseh'n.
   Dm                Am
Da pfeif' ich einen leisen Ton
               G       F           E
Und flüst're: "Na, nun macht doch schon!"

[Chorus]
C                 G
Es ist gut, dass niemand weiß
Am                G       Am
Dass ich Rumpelstilzchen heiß!
Am      G   Am
Hemba-hemba hé
Am      E   Am
Hemba-hemba hé

[Verse 3]
    Am             G
Ich bin es, der so oft bei Nacht
       D                 C
Unterm Bett liegt und so hämisch lacht
    D                 E
Und der, der hinterm Spiegel steckt
     D                   E
Der grinst, wenn man das Kinn vorreckt
        Am                   G
Der von jeder Geschichte den Schluss verrät
          Am                 G
Der beim dritten Mal wie ein Hahn aufkräht
         F                   E
Der auch gnäd'ge Frau'n ans Kreischen bringt
         F                   E
Wenn ein Wort fällt, das so glitschig klingt –
         Am           G          C
Und der Spruch an der Toilettentür
       E
Stammt auch von mir!
    Dm                  Am
Ich beiß' auf Glas und knirsche laut
    Dm        G     F     E
Und so entsteht die Gänsehaut!

[Chorus]
C                 G
Es ist gut, dass niemand weiß
Am                G       Am
Dass ich Rumpelstilzchen heiß!
Am      G   Am
Hemba-hemba hé
Am      E   Am
Hemba-hemba hé

[Verse 4]
    Am               G
Am Bahndamm, wo der Zug verkehrt
        D                 C
Der von Schilda nach Schlaraffia fährt
D               E
Wo Kinder ihre Höhlen bau'n
D                        E
Weil sie sich nicht nach Hause trau'n
       Am                G
Wo der Rattenfänger von Hameln pfeift
       Am                G
Wo der Ziegenjunker der Scheren schleift
        F              E
Wo der Wind durch tote Autos fegt
       F                   E
Wo der bucklige Oskar die Trommel schlägt
   Am            G     C
Da zünde ich am Abend dann
Am    G
Mein Feuer an –
    Dm              Am
Ich tanze bis der Mond aufgeht
    G               F     E
Und sing' dazu mein altes Lied:

[Chorus]
C                 G
Es ist gut, dass niemand weiß
Am                G       Am
Dass ich Rumpelstilzchen heiß!
Am      G   Am
Hemba-hemba hé
Am      E   Am
Hemba-hemba hé