Christoph & Lollo

Moritat Vom Kriegsminister Theodor Graf Baillet De Latour

Christoph & Lollo


Tom: F#m

A

[Verse]
   A         D
Am 6.10.1848 war was los in Wien,
     E                 A
es war Revolution und die meisten gingen hin.
                              D
Und sie zogen schwerbewaffnet marodierend durch die Stadt,
E                                    A
eine Szene die das schöne Wien nicht oft gesehen hat.
          Dm                                       A
Doch die Leute suchten damals nicht nach Abenteuer nur,
          Dm                E
nein sie hatten einen Feind das war der Theodor Latour.

[Chorus]
         D              E          A        F#
Seines Zeichens Kriegsminister und Extremreaktionär
      D           E                 A
und beim Volke nicht sonderlich beliebt.
          D                  E         A                F#
Und die Leute schrien "die oide Gretzn wolln wir nimma mehr,
                           E            D
 warad leiwand wanns den morgen nimma gibt".

[Verse]
A                                  D
Und Sie trafen sich am Hof, beim Kriegsministerium
      E                                          A
Da stand bald ein wilder buntgemischter Haufen umertum:
                                              D
Ein paar Tischler, ein paar Gärtner ein paar Pompfinewera
         E                           A
Von der Uni und der Eisenbahn auch sehr viele da.
     Dm                          A
Weil Studenten waren damals noch politisch interessiert
     Dm                                E
Und die Arbeiter-im Gegensatz zu heute-organisiert.

[Chorus]
         D                   E              A            F#
Und sie schimpften und sie drohten und sie traten gegens Tor
         D                   E               A
Und sie schreiten:“Bringts erm ausse diesen Greiß“
         D              E                A      F#                        E
Und die Wachen hielten zitternd die Gewehre empor-
                       E              D
den Latour ging schon urdentlich der Reis.

[Verse]
         A                             D
Und das Volk es war schon bald in dem Ministerium drin
     E                               A
So charmant und überzeugend sind die Menschen nur in Wien!
                             D
Sie entwaffneten die Wachen oder führten sie hinaus
              E                    A
Ein paar Soldaten traten über oder gingen gleich nach Haus
              Dm                   A
Und auch als Reichstagsdiplomierte versuchten zu kalmieren
              Dm                    E
Doch auch ein Rücktrittsangebot wollten die Leut‘ nicht akzeptieren!

[Chorus]
         D          E                A          F#
Und der oide Kriegsminister war am Dachboden versteckt
       D            E               A
Ja er war sogar verkleidet-doch vergebens
    D                        E         A                  F#
Er sprach den mordlüsternen Mob mit „meine Lieben Kinder“ an
                                 E            D
Das warn schon fast die letzten Worte seines Lebens.

[Verse]
A                                   D
Gerod hatten sie den Alten auf die Straße rausgeführt
     E                                    A
Hat auch schon der erste Säbelschlag sein Schädeldach rasiert!
     A                                    D
Und sie droschen ihn mit Hämmern und mit Eisenstangen auch
       E                           A
Bajonette und auch Spieße stießen sie in seinem Bauch.
            Dm                    A
Schon nach wenigen Momenten war alles voller Blut
           Dm                         E
Doch die Meute war noch immer nicht erlöst von ihrer Wut!

[Chorus]
         D                 E                 A                  F#
Und sie schlugen, und sie peitschten und sie malträtierten ihn
           D          E          A
Für jede Grausamkeit gab es Applaus!
         D               E           A            F#
Und sie knüpften ihn mit Rebschnüren ans Fenster hin-
      E                            D
Aber leider halten Rebschnüre nix aus.

[Verse]
       A                                      D
Der Latour der fiel hinunter auf den harten Pflasterstein
     E                                         A
Und schien-den Umständen zu trotz-noch immer nicht ganz Tod zu sein.
       A                            D
Also ging es munter weiter mit dem Martyrium
           E                                  A
Ein paar Frauen stampften kreischend auf den Sterbenden herum.
        Dm                             A
Ja die Leute haben den oiden Kriegsminister nix geschenkt
          Dm                              E
Haben de Leich an einer Gusseisenlaterne aufgehängt!

[Chorus]
       D                E           A             F#
Und da hing er und sie schossen mit Gewehren auf ihn
      D            E              A
Als könnte man ihm so Alles vergelten.
          D         E                 A                 F#
Und sie jubelten und lachten und sie tanzten und sie schrien
       E                             D
-so leidenschaftlich sind die Wiener selten!

[Verse]
         A                                   D
Später gingen sie ins Wirtshaus auf einen Freudenschmaus
              E                         A
Doch vorher rissen sie ihm noch diverse Körperteile aus.
             A                            D
Auch die Fetzen seiner Kleidung dienten ihnen als Trophäen
             E                           A
Man konnte später noch die Leute damit Handel treiben sehen.
           Dm                    A
In diesen Taten waren Menschen aller Schichten involviert
           Dm                          E
Und auch Frauen warn am diesen Tag vortrefflich integriert!

[Outro]
            D          E          A           F#
Doch die Revolution war bald im Keim erstickt
        D               E            A
Und es herrschte wieder Ordnung und Gesetz!
      D           E       A            F#
Ja wieder einmal hat die Reaktion gesiegt
                E     D     B  A
Aber immerhin wors a Hetz!