Noch trägt die Welt ihr weißes Kleid Die Nacht hat alles zugeschneit Ich steh´ am Fenster da Und schaue auf den Schnee Und weiß wie Schnee ein Blatt Papier Liegt da und fragt: "Wie geht es Dir?" Ich mach mir meinen Reim Und singe, was ich seh´ Die Möwen, sie kreisen in Scharen vorm Fenster Der Briefträger kommt und bahnt sich seinen Weg Wie alles andächtig schweigt in der Früh! Und ich seh´ wie die Eisblumen blühen Und hoch vom Himmelszelt Rieselt es und fällt Der Schnee Es liegt noch Schnee und ich sitz´hier Gedankenschnee auf dem Papier Die Gegend glänzt und auf Den Dächern schmilzt der Schnee Ich will nicht aus dem Staunen raus Geh in den Schnee, durchs Treppenhaus Die Kälte klirrt und man Kann seinen Atem sehen. Ein Nachbar streut Salz auf die spiegelnden Strassen Und jeder, der geht, hinterlässt seine Spur Unter den Füssen im Takt Mit jedem Schritt knirscht es und knackt Und ich hab Lust zu gehen Durch ein weißes Wehen Im Schnee Noch trägt die Welt ihr weißes Kleid Es hat den ganzen Tag geschneit Der Fluss steht still und starr Die Krähe hackt den Schnee Und auf dem Tisch mein Blatt Papier Liegt da und fragt: "Wie geht es Dir?" Die Landschaft leuchtet blau Ich singe, was ich seh´ Die Glocken am Abend, sie läuten zur Dämmerung Und Schneeflocken tanzen vorm Fenster dazu Eisig und weiß liegt die Flur Es wird Nacht und es schweigt die Natur Ein Anblick so vertraut Noch einmal und es taut Der Schnee