Wolfgang Ambros

I Denk An Di

Wolfgang Ambros


I denk hin, und i denk her, 
i denk kreuz, und i denk quer 
i denk an di. 
I denk nach, und i denk vua, 
de ganze Nocht, bis in da Fruah, 
denk i an di, nur an di. 
Und alle Leut sag'n: 
"Denk ned so vü", 
doch wos soll i tuan, 
selbst wenn i ned wü, 
denk i an di. 
I denk schwarz-weiß, und i denk bunt, 
überall, zu jeder Stund', 
denk i an di. 
I denk getupft, i denk kariert, 
denk amoi afoch, dann wieder kompliziert, 
doch nur an di, immer an di. 
Und alle Leut frog'n mi: 
"Wirst jetzt a Philosph?" 
Doch wos soll i tuan, 
es is wie a Strof 
i denk an di, i denk an di... 
Lipp'n, haß wie Feuer, 
Aug'n wie a Vulkan, 
des bringt sogar an Eiszapfen in Glut! 
Sie stolziert wie a Gazell'n, 
doch sie is cool wie a Forell'n, 
und in meine Adern 
und in meine Adern kocht das Blut. 
I denk langsam, und i denk schnell, 
du bist mei Himmel, du bist mei Höll', 
i denk an di. 
I denk neich, und i denk oid, 
auf jeder Wies'n, in jedem Woid, 
denk i an di. 
Und alle Leut sagen: 
"Es tuat uns lad, 
dei Denkerei wird uns langsam fad!" 
Doch i denk an di, i denk an di... 
I brauch a Therapie 
Mi hat's so bös wie nie... 
denk imma nua an di