Von Thronstahl

Das Neue Reich

Von Thronstahl


Der Sänger aber sorgt in trauer-läuften 
Dass nicht das mark verfault - der keim erstickt. 
Er schürt die heilige glut die über-springt 
Und sich die leiber formt.* 

Führ uns durch sturm und grausige signale 
Und pflanz in uns das neue Reich** 

Er holt aus büchern 
Der ahnen die verheissung die nicht trügt 
Dass die erkoren sind zum höchsten ziel 
Zuerst durch tiefste öden ziehn* 

O Absolut, 
das meine Stirne deckt, 
um das ich ringe, 
aus dem der Preis 
der tiefen Dinge, 
die die Seele weiß.*** 

Gestählt im banne der verruchten jahre 
Ein jung geschlecht das wieder mensch und ding 
Mit echten Maassen misst - das schön und ernst 
Froh seiner einzigkeit - vor Fremdem stolz. 
Sich gleich entfernt von klippen dreisten dünkels 
Wie seichtem sumpf erlogner brüderei* 

In Sternenfieber, 
das nie ein Auge maß, 
Nächte, Lieber, 
daß man des Tods vergaß, 
im Zeiten-Einen, 
im Schöpfungsschrei 
kommt das Vereinen, 
nimmt hin - vorbei.*** 

Er führt durch sturm und grausige signale 
Des frührots seiner treuen schar zum werk 
Des wachen tags und pflanzt das Neue Reich. * 

* Excerpt taken from Stefan George´s poem "Das neue Reich" 
** Slightly abridged passage taken from "Das neue Reich" 
*** Excerpt taken from Gottfried Benn´s poem "Trunkene Flut"