Gerhard Schöne

Katrin malt

Gerhard Schöne


Katrin malt 
mit Wasserfarben 
und mit heissen Haenden 
eine Welt aus Veilchenduft 
und wilder Phantasie 

Da [ist] ein Baum 
ganz voll mit Kerzen 
drin sitzt sie offenbar 
mit 'nem Kleid 
aus brauner Spitze 
und mit 'nem Schleier im Haar. 

Hansi, ihr Pferd, 
hat Sommersprossen 
sitzt auf der Gartenbank 
frisst grad' Vollkornbrot und Moehren 
denn davon bleibt es schlank. 

Dieses Auto zaubert Wolken 
die sind ja ganz gruen 
riechen drum nach Petersilie 
auch ihr Haus ist kuehn. 
Es hat zehn verschiedene Fenster, 
aus denen Kinder schaun, 
Blumen, die zum Schornstein ragen 
aber keinen Zaun. 

Auch ihr Raeuber ist ein lieber 
der stopft sein Gewehr 
voll mit gutem Tabak 
nein, mit Kugeln laengst nicht mehr, 
daraus schmaucht er zufrieden 
und zum Zeitvertreib 
strickt er oder klaut er manchmal 
seiner Frau ein Kleid