Weit fort in einem fremden Land und hinter eines Waldes Rand, wo mancher schon sein Ende fand… dort liegt Lazemare. Dunkel, unergründlich tief, wo mancher in sein Schicksal lief, den das Wasser zu sich rief… Lazemare, der See. In Nebelschleiern, märchenhaft, doch voller unsichtbarer Kraft, des alten Volkes Erbenschaft… das ist Lazemare. Das alte Volk hat ihn gemacht, den Fluch, in einer dunklen Nacht. Ein See, so unbegreiflich schön, wie noch niemand ihn zuvor geseh'n. Doch führt das Schicksal Dich zu ihm, wird man Dich nie mehr wiederseh'n… wie alle anderen schon vor Dir wirst Du verschwinden ohne Spur. So geschah es, dass ein Lord, weit von den eig'nen Hallen fort, sich verirrte an diesem Ort… ihn rief Lazemare. Noch ritt er durch des Waldes Grün, als er konnt' eine Stimme hör'n, und konnte ihr nicht widersteh'n… es war Lazemare. Die Stimme war so grausam schön, dass er wollt' ihren Ursprung seh'n, und so begann, ihr nachzugeh'n… hin zu Lazemare. Der Abend senke sich auf's Land, als er zu jener Lichtung fand, wo das Gesuchte sich befand… am See Lazemare. Am Seeufer stand eine Frau, so zart und schön wie Morgentau, in einem kleid, von Weiss und Blau… schön wie Lazemare. Ihr singsang schwebte überm See, so näherte er sich der Fee, die hob die Hand, so weiss wie Schnee… hier bei Lazemare. So verfiel er ihrem Charme und senkte sich in ihren Arm, zu fühlen ihre Lippen warm… am See Lazemare. Doch kaum rührt' seine Hand sie an, senkt' sich auf ihn der dunkle Bann, dem keiner mehr entkommen kann… vom See Lazemare. Und so vergass er, wer er war, selbst welche Frau ihn einst gebar, auch wo er hergekommen war… nur durch Lazemare. Und als der Mond am Himmel stand, man von dem Herren nichts mehr fand, und auch die weisse Frau verschwand… im See Lazemare. Doch da, wo er am Abend stand, ganz nahe an des Ufers Rand, man eine weisse Rose fand… am See Lazemare. So mancher hier sein Ende fand, der See hat sie alle gebannt, die Namen sind nicht mehr bekannt… das ist Lazemare.