Abends, wenn die Hunde an der Kette zerren und den Mond beknurren, weil er gelb im Saufnapf schwimmt, wenn die Windkinder jagen und ums Hauseck plärren und die Regenfrau gebärt und der Sturmbrei rinnt, abends, wenn die Kater ihre Schwänze stellen und die Nasen in die Luft und nach den Katzen stoßen: Ja, dann pack ich meine Zähne aus und schleich ums Haus. Abends, wenn die Häuserwände sinnlich werden und die Bäume werden wuschelige Fraun, in den Zimmernischen lassen sie die Höhepunkte sterben und im Hinterhof, da onaniert ein Clown, abends, wenn die Gartenzwerge aufeinanderspringen und die Erde ist zwei Stöße wert: Ja, dann pack ich meine Zähne aus und schleich ums Haus. Und dann feg ich durch die Träume braver Biedermänner wie ein Tier, fast wild und voller Blut, kaure hinterm Busch und fang mir Wollelämmer, weil sie weich sind wie ein Leib und feist und gut. Und im Beichtstuhl leg ich schabend Hand an mich, bis ich weiß bin und geläutert bin und neu, und dann kann ich wieder, fang zwei Hundemädchen ein, und verbring die Nacht mit ihnen kuschelig im Heu. Morgens, wenn die kleine Stadt in Blut getaucht ist von der Sonne und von meinen Träumerein und der Mond schon längst im müden Hundebauch ist, ziehn die Kater ihre Schwänze wieder ein. Wenn der Clown sehr blaß und abgeschlafft die Zunge einzieht, weil die Schminke über seine Späße rinnt: dann pack ich meine Zähne ein. Und dann atme ich den Duft meiner Wesenheit, die eine Welt war eine Nacht und dann verschwand. Und ich denke an die Bilder einer neuen Zeit, die sehr wild ist und die ich erfand. Und ich jag mir meine Zähne in die Fingerkuppen und entbinde mich damit von mir. Bind mir unter mein Geschlecht meine Mamapuppen und entschlummre wie ein weiches schönes Tier.