Die dichter reden viel zu viel von treue – Im grund genommen sucht der mensch das neue! Besonders um die liebe steht es übel Denn da sind alle leute sehr flexibel Doch da mich gott auf diese welt gebracht hat Und mich so schwach, wie ich doch bin, gemacht hat Da nutzt es ihm auch nichts, wenn ich bereue – Und somit wär'mer wieder bei der treue Ich hab a mädele, die hat a fingerle Mit diesem fingerle drückt sie an knopf Und dieses knöpfele geht in mein herzele – Da macht mein herzele an großen klopf! Und dieses mädele wohnt in an häusele Wenn ich das häusele von weitem blick Da nimmt das mädele sofort das knöpflele Und gibt dem knöpfele an langen drück Mein armes weib zu haus weint sich die augen aus! Ich lass sie weinen – was kann ich dafür? Ich spür das knöpfele in meinem herzele Und lauf zum mädele und bleib bei ihr Und meine kinderschar, die stets mein alles war Wenn die am abend schreit: „ach, bleib zu haus!“ - Dann, wenn ich bleiben will, spür ich das knöpfele Und schieb die kinder weg und renn hinaus! Da sitzt das mädele in ihrem fensterle Und schaut mich an und fragt: „warum so spät? Wenn du nicht früher kommst, dann komm doch gar nicht her!“ Und drückt auf's knöpfele, derweil sie red Da geht das knöpfele gleich in meinem herzele – Es brennt im köpfele an großes loch Ich fall zu füßen ihr und sag: „verzeihe mir!“ Drauf sagt das mädele: „na, einmal noch!“ Das ganze städtele sieht mich so komisch an – Ich grüß die leute nicht, auch wenn ich möcht! Und meine freunde sind nicht meine freunde mehr Und meine feinde haben in allem recht! Und ob ich arbeit hab Und ob ich hunger hab Und ob ich sorgen hab, ist mir egal! Ich glaub die zeit steht still Und wenn ich doch was will Spür ich das knöpfele und hab keine wahl! Ich leg mich flach und denk: „da muss doch was passiern – Ich kann mich doch vorm lieben gott nicht so blamiern!“ Aber da sitzt das mädele in ihrem fensterle Und schaut mir aufmerksam von oben zu – Wenn sie von dort nicht bald mit gott herunterfallt Dann fall ich selbst wohin und dann is ruh! Wenn sie von dort nicht bald mit gott herunterfallt Dann fall ich selbst wohin – und dann is ruh!