Karg

Stolperkenotaphe

Karg


Es hod a wengei braucht, bis I endlich vastondn hob
Dass niemois de Schuid vo de Berg woa
Dass scho so vü vo meine Freind
In ernam Schåtten erna Leben lossn hom

Se san fuatzogn um an an Ort z’geh
Wo‘s erna woi bessa g’foin hod wia bei uns
Ruhig is wuan, seits nimma do san
Fost ois wa da Wödt ihr Atem g‘stockt

Für mi sand hoid de Berg und des Toi üwa oi de Joa a Ort da Zuflucht gwen
Für sovü vo eich woa des onders, ihr satz erduckt woan vo de oag longen Winta
Nur mim Winta hoit I mas ähnlich, wenn a Einzug hoit reich I erm’d Hånd
Donn hoit de Nåcht wieda d‘Wödt in Atem und Schnee begrobt wieda es gonze Lånd

Wissts ihr um de hechsten da Berg?
Se schürn de tiafste Sehnsucht im Menschn
Wissts ihr um de hechsten da Berg?
Se lossn’d Freiheit no grenzenlos sei
Wissts ihr um de hechsten da Berg?
Se schürn de tiafste Sehnsucht im Menschn
Wissts ihr um de hechsten da Berg?
Se lossn’d Freiheit no grenzenlos sei

De großen Städte san ned woah, se teischn uns, de Nåcht, wia in Tåg
San kurzlebig und unaufrichtig, und an jedem g’sunden Geist a jähes Gråb
Da Winta dagegen gibt nid vua wos’z sei wos a ned is
Da Winta is und bleib‘ oafoch, ehrlich, unerbittlich und koit
Und woa vor oim scho imma do
Und mir dabei no nie so noh

Da Winta is beständig und ewig, zeitlos und wird uns oi üwadauern
A de Berg stengan scho imma do, scho seit obamillionen vo Joa
Unsre Leben dagegen san nie mehr gwen, ois wia a kurza Wimpernschlåg
Stöhn in’d Augn da Ewigkeit üwahaupt nix doa, des wird ma imma mehr kloa

Ihr schleppts eich grod so durchn Winta
Und I wer dafia im Summa so schwa
Wenn Scherbn schneidn Fleisch, vua Wut und Trauer
Wei er lebt mi trocken, er lebt mi laa
Sei unerträgliche Leichtigkeit erdruckt mi
I moch mi aufn Weg, soweit meine Fiaß mi no trogn
Scherbn schneidn wieda Fleisch, vua Wut und Trauer
Donn endlich Lähmung, da Tod liegt wieda auf da Lauer

Drum loss ma de Stådt hinta uns, lossts uns nuamoi losziang
Wei jeda Schritt birgt stets Freiheit, owa a Agonie und Endlichkeit
Jeda Schritt erzöht da G’schichten in denen nur im Tod no Frieden lag
Drum beschreit ma heit mit erm gemeinsam nuamoi unsan einsomsten Pfad

Hoit mi, Leben hoit mi!
Hoit mi, mei Leben!