Wir trugen die Kanone in Einzelteilen durch den Schlamm. Erst mit Gesang, dann ohne bis ganz oben auf den Kamm. Wir flickten sie zusammen im Nebelheim aus Eis und Firn. Die Hände voller Schrammen kalter Schweiß auf meiner Stirn. Jedesmal wenn ich allein auf Posten saß Jedesmal wenn sich Kälte durch die Kleider fraß Jedesmal trug ich es schützend wie einen Schild hielt ich Dorinas Bild. Manche wurden schneeblind. Viele sind erfroren. Im eisig kalten Wind ging mein Nebenmann verloren. Ich saß da wie eine Leiche reglos, stundenlang. Meine Augen spielten Streiche sahen Geister dort am Hang. Jedesmal wenn ich allein auf Posten saß Jedesmal wenn sich Kälte durch die Kleider fraß Jedesmal trug ich es schützend wie einen Schild hielt ich Dorinas Bild. Im Schein flackernder Laternen liegen Horchposten und lauschen. In Stollen, tief in Eiskavernen hören sie die Gletscher rauschen. Wir sind hier nicht allein Nachts hört man ihn graben. Der Feind wühlt sich ins Gestein ist am Hämmern und am Schaben. Er schleppt unermüdlich Tonnen von Sprengstoff in den Schacht. Hell wie 1000 Sonnen zerreißt die Explosion die Nacht. Mit einem Schlag bersten Knochen, Fels und Stahl. Mit einem Schlag rast der Gletscher hinab ins Tal. Mit einem Schlag stürzen Leiber auf Gestein. Mit einem Schlag kehrt plötzlich Ruhe ein. Es ist wie in meinen Träumen. Ich lieg auf dem Rücken im hohen Gras auf dem Feld unter Bäumen wo ich oft mit ihr zusammensaß. Im Sommerkleid tritt sie zu mir ins Licht. Die Sonne scheint uns ins Gesicht. Sie sieht mich an, lächelt mild. Ein letztes Mal Dorinas Bild...