Herbert Grönemeyer

Die Härte

Herbert Grönemeyer


auf der straße knüppel und blut 
bei mami bieder und lieb 
stark nur in der meute 
eng im weltbild, hart im schritt 

geilen sich auf, an den gehetzten 
wollen die angst im auge sehn 
hart rasiert, auf harten sohlen 
brutal im austeilen, feige im nehmen 

hart im hirn, weich in der birne 
ohne halt, einfältig und klein 
auf der suche nach einem führer 
es ist hart, allein beschränkt zu sein 

egal, ob mensch im rollstuhl 
asylant, obdachloser im park 
alle mann auf einen 
hauptsache, wehrlos und schwach 

stellen sich den kampfhund zur seite 
werten sich auf mit seinem zahn 
verstecken krampfhaft ihre panik 
rassischer verfolgungswahn 

hart im hirn, weich in der birne 
ohne halt, einfältig und klein 
auf der suche nach einem führer 
es ist hart, allein und beschränkt zu sein 

hämmern sich parolen in die schädel 
fest die ordnung, hart die zucht 
kernige männerkameradschaft 
vor sich selber auf der flucht 

hart im hirn, weich in der birne 
ohne halt, einfältig und klein 
auf der suche nach einem führer 
es ist hart, allein und beschränkt zu sein 

angeschoben als kampfmaschine 
der mob zeigt schamlos seine lust 
im hintergrud die schreibtischriege 
werden sie als schlamm in schlacht benutzt 

hart im hirn, weich in der birne 
ohne halt einfältig und klein 
auf der suche nach einem führer 
es ist hart allein und beschränkt zu sein 

hart im hirn, weich in der birne 
einfältig und klein 
auf der suche nach einem führer 
es ist hart, allein und beschränkt zu sein