Feuerschwanz

Prima Nocte

Feuerschwanz


Seht her eine Hochzeit nicht edel nicht fein
ein kleiner Müller seine Freunde lud ein
es wurde getafelt gesungen getanzt
die Braut dacht er könnt nicht schöner sein
ein Sommertag, so rein und schön
dann kommt einer her, er hätt wen gesehn
ein Rittersmann mit grimmigem Blick
man munkelt er ist vom König geschickt

Dann stand er da so hochwunderbar
und riss die Braut fort vom Bräutigam.
Der Rittersmann mit Lanze und Schwert
redet die Leute hochmütig an
Seit heut hat er Macht es wird Kunde gebracht
er fordert sie ein, die erste Nacht!
Seit heut hat er Macht es wird Kunde gebracht
er fordert sie ein, die erste Nacht!

Verstört blickt die Frau zu ihrem Mann,
sie liebt ihn wie nur eine Frau lieben kann.
Der Müller schreit auf in seinem Schmerz
und allen dies sehen zerreisst es das Herz.
Der Ritter prescht los die Frau auf dem Schoss
die Hoffnung dahin ihre Angst ja so gross,
"...und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt"
ist alles was aus dem Helme schallt.

Prima Prima Nocte
der Ritter reitet die Herde ein
Prima Prima Nocte
beschränkt sich nicht auf die Pferdelein
Prima Prima Nocte
das Leben ist Kampf, die Lanze muss rein
Prima Prima Nocte
und heut solls die Frau vom Müller sein

So steht sie nun da in voller Pracht
doch schlaff bleibt er hängen des Ritters Schaft.
Da sieht sie plötzlich was ihm passiert
sein Gehänge im Kampf vom Schwerte halbiert.
Er bittet erzähls nicht deinem Mann
dass ich keine Lust mehr empfinden kann.
Da fühlt sie den Kummer der ihm widerfahrn
und nimmt sich des Ritters sehr fürsorglich an.
Da spürt er die Güte, die aus ihr spricht
und versöhnt mit sich selbst benetzt er ihr Gesicht.
Die Angst du mir nahmst ich wäre kein Mann
An die Bräute andrer leg ich niemals mehr Hand
Er schwört es hochheilig bekehrt sie ihn hat
so gewinnt die Nacht denn doch noch an Fahrt
Zuletzt bringt er sie sehr glücklich zurück
und niemand hat mehr von dem Brauche gehört...