Kalenderblätter ändern Ende September die Farbe Und fallen vergessen zu Boden am Ende des Tages In meinem zeitlosen Raum ist ein Fenster zur Straße Spezielles Glas - damit sieht man durch Wände Fassaden Und sogar bis hin zu den Gold-Gelb strahlenden Feldern Die selbst dann noch Blüten tragen wenn Äste schon kahl sind Herbstpanorama - da sitzt eine ältere Dame Denkt an ihr'n Partner, der letzten September noch da war Unter rauschenden Trauerweiden wirken verdrängte Memoiren erschreckend real und treffen ins Schwarze Kinder sammeln auf dem Rasen die letzten Kastanien Penner im Park sammeln Spenden für was festes im Magen Kraniche fliehen vor der schleichenden Kälte ins Warme Fliegen in großen Formationen direkt Richtung Spanien Studenten die auf Bänken warten Zwei Politikinteressierte Fahrradfahrer diskutieren die Pendlerpauschale Schlendernde Paare zieht's in mediterrane Lokale Rentner hadern mit der wechselnden Wetterlage Partygänger die gestern über die Stränge geschlagen haben Bleiben den Rest des Tages unter der Bettdecke vergraben Sentimentale Krankenschwester verartztet 'nen Sterbenskranken Patient der ihr sagt: Immer das Lächeln bewahren Bunte Drachen schmücken die Wolkendecke am Abend Nebelschwaden verschleiern erste Laternenstrahlen Der Moment ist nun da und die Dämmerung malt schwarze Silhouetten wo man grade noch Menschen erahnte Ein Junge sitzt vor seinem Fenster zur Straße Kämpft sich durch alte Kalenderblätter vom Anfang bis Ende des Jahres Auf dem Ersten steht nichts - auf dem Letzten dein Name In meinem zeitlosen Raum ist ein Fenster zur Straße Doch weit und breit sieht man kaum noch ein' Menschen der wartet Kalenderblätter ändern Ende September die Farbe Besteh' den Test so grade, denk' an vergessene Tage Die besten Jahre nur verplempert - Ich habe Die meiste Zeit damit verschwendet auf perfekte Momente zur warten Hat' keine Pläne für 'ne längere Phase Wein' keine Träne aber sieht man meine Seele erkennt man die Narbe Lenke den Wagen durch die engsten Passagen Wir denken nach und könn' nicht schlafen weil wir kämpfen und Ängste uns plagen Man kann so schnell in falsche Hände geraten Wir gratwandern zwischen häng' an der Nadel oder häng's an den Nagel Lieber das Bild zu groß malen und es fällt aus dem Rahmen Statt verplant an die Decke zu starren und ständig zu hadern Den Weg zu Fuß gehen, gemeinsam mal endlich was starten Oder nur zu sehen und auf die Veränderung warten