Drautran

Moment der Hysterie

Drautran


Tausende verseuchte Blicke pellen den fleischfressenden Haufen
Aus seinem primären Instinkt und der selbsternannten Pflicht
Was bleibt, ist der beißende Schmerz der Geborgenheit, sich labend am Blute
Denn mehr als Hoffnung ist sie nicht

Geist und Herz im tiefsten unrein
Leibliche Sünde tötet laiblichen Wein
Nackte Gier läßt Scham nur allein...
...Allein gerächt wird die Sünde nie sein

Hißt die Fahnen, Kameraden!
Begegnet dem Kreuz!

Berg und Tal, Fabrik und Stahl und Rauch
Kämpfen im Abseits der Welt als Attrappen heuchlerischen Übermuts
Als keusch oder fromm tarnt sich nur mehr seniler Geist
Es zieht das deutsche Vieh mit weißem Fell und Pauken und Trompeten hinaus -
Aus der nie erlittenen Schlacht.

Verruchter Optimismus!
Eine Schar aus stumpfem Sein
Der Mensch erbaut Vertrauen
auf porösem Gebein
Verfluchter Jesus Christus!
Phantom am Foltermast
Entblößt bis auf die Knochen
Von Mensch und Tier gehaßt

Und hätte Gott einen Moment der Hysterie...?

Geist und Herz verwahrlost und leer
Ungeträumter Traum greller Wiederkehr
Nackte Gier, nackte Scham, nackte Pein
Allein gerecht will kein Neu-Heiland sein

Mord zieht quer durchs Land
Ob passioniertes Weißhaupt oder einfältiger Glaubenssimulant

Und wäre Gott ein Monument der Hysterie...?

"Im südlichen Himmel starten die Turbinen,
Die Zeichen stehen auf Sturm
Der Chor der Schänder durchwandert Mark und Bein
Dringt jedoch nie ins Tiefste ein

Die Henker richten mit Vollkommenheit
Über alles Gold, das nicht glänzt,
Über allen Glanz, der nicht strahlt
Tyrannische Psalmen, verlogene Lieder -
Deutschland tötet wieder."