Drautran

Der Erste Nachtfrost

Drautran


Die Dämmerung ebnet ihren Weg
Sterbende Sonne
Licht des Tages windet sich
blutiges Rot
Sog in das Finster der Nacht
Die Schatten, sie greifen
nach mir

Das Lied des toten Vogels
singt von Ymir's grausamsten Zorn
Verlassen durch die Nacht
ein Gefallener hört den Klang

Die schwarze Stille erklingt
Verschlingende Kälte
die Welt in Todesschlaf verfällt
von leichemhaften Weiss
Geäst gleich totem Knochen erstarrt
vergehende Wärme

Das Lied des toten Vogels
singt von Ymir's grausamsten Zorn
verlassen durch die Nacht
ein Gefallener hört den Klang

Über Wälder und gefrorene Ufer ein lähmender Nebel kriecht
Ein eisiges Lodern erstrahlt, der Mond im stählernen Schein
Der Traum an eine vergessene Zeit, schicksalhaftes Manifest dieser Nacht
Bilder von Welten unter ewigem Eis, die Zeichen einer kommenden Zeit

Das Herz stirbt den schlafenden Tod
der Wille weicht dem verzehrenden Drang
Ich vernehme der kalten Stille Gesang
des ersten Nachtfrost's Flügelschlag

Offen...
die Schwelle ins frostige Reich
Stumm...
die Blicke schwarzer Geister
Tief...
der Weg nach Utgard
So kalt...
der Atem der Reifthursen
Rufe...
Sie ziehen mich zu ihren Gestaden

Siehe, der Hauch eines Entehrten; gegrüsst sei er, was sein Begehr?
Unser triefender Hass trieb ihn in unser Reich hinab.
Sein Herz, so tot, so kalt...
Verbrannt in gefrorene Feuern, er schöpft nun aus unserer Kraft.
Gerüstet zum Kampf gegen die verruchte Asenbrut...
Tödlich sei die Verderbnis! Ein Dolch, ein Gift, ein Beil,
vertilgt sei das Menschengeschlecht