Adversus

Berühr Mich Nicht

Adversus


Kennst du die Mär vom verlorenen Sohn 
Der wurd´nach der Irrfahrt gefeiert, obschon 
Er vielmals gesündigt, gleich mir, unerkannt 
Doch mir wartet niemand zu reichen die Hand 

Von allem entzweit, vom Warten befreit 
Ziehen wir hin, mein Pfad führt mich fort.... 

Spürst den Wind, der das tote Laub jagt 
durch karges Geäst, und wie er uns sagt 
was wir einst versäumten... nein, frage mich nicht 
Ist bitter genug, auch wenn nur der Wind spricht 

Zu spät, zu spät, zu weit, zu weit 
Sind Wege und Zeit, dreh dich nicht um 

Geträumt, versäumt, beschworen, verloren 
Zu früh geboren, umkreisen wir uns... 

Berühr´mich nicht, ich bin aus Glas 
Faßt du mich an, zerspringe ich 
Laß ab von mir, in deiner Hand 
würd´ich zu Staub, enthalte dich. 

Hörst du die Raben, schreiend im Flug 
Künden von Flucht, von Erwachen und Trug 
Trug an dem eignen Traum, doch fürcht´ 
Den heutigen Tag, wenn ansichtig dir wird 

Was dir zerann vor Jahr und Tag 
In sich zersprang mit einem Schlag 
Was dir entglitt aus klammer Hand 
das Herz zerschnitt und dir entschwand 
Zu laut für dein geschrie´nes Wort 
Zu zart, in deiner Hand verdorrt 
Zu weit für dich entlauf´ich dir 
Zu schnell bin ich, gehöre nur mir 

Berühr´mich nicht (....)